Freiheit und Ressentiment. Chancen und Risiken für den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft
Freiheit und Ressentiment.
Chancen und Risiken für den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft
„Stadtluft macht frei.“ Der mittelalterliche Rechtsgrundsatz, der Leibeigenen in der Stadt die Freiheit von ihren Grundherren schenkte, wurde zu einem geflügelten Wort für weltoffene und liberale Haltungen, die vom städtischen Leben insgesamt befördert werden. Doch macht Stadtluft nicht auch einsam? Städtische Anonymität, die einerseits die Lasten von sozialer Kontrolle mindert, verstärkt andererseits die Risiken von Vereinzelung und Bindungslosigkeit. Die Welle von Populismus und Ressentiment, die heute auch die Stadtgesellschaften erfasst hat, hängt nicht zuletzt mit dem Verlust von Austausch und bürgerschaftlichem Dialog zusammen. Nur zu oft bricht der Wunsch nach Begegnung und Zusammenhalt sich dann in negativer Form eine Bahn, auch über Feindbildkonstruktionen, die ein neues und exklusives „Wir“ schaffen sollen.
Referent: Reinhard Olschanski (Stuttgart/Rom)
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